Die Bartenmühle
Die Bartenmühle liegt unterhalb von Brettenfeld an der Brettach. Sie liegt idyllisch weit ab der
Hauptverkehrsstrassen ganz am Ende des Bartenmühlenweges unterhalb des ehemaligen Steinbruches
Wüstner. Der Mühlbetrieb ist seit ca. 1910 eingestellt. Nachdem die Mutter des heutigen Besitzers Walter Grund
verstorben war, wurde die Bartenmühle 1979 von den Eigentümern Hilde und Walter Grund aufwendig saniert
und wird seitdem von den beiden bewohnt.
Bartenmühle - Natur pur ! Das kleine Foto zeigt junge
Turmfalken. Auf dem rechten Bild das Zuhause einer
Eule.
Hilde und Walter Grund haben vor etlichen Jahren oberhalb der Mühle ein kleines Häuschen gekauft. Nach
aufwendiger Modernisierung ist daraus eine sehr schöne
Ferienwohnung
entstanden.
Die Geschichte der Bartenmühle ist alt. Sicherlich gehörte sie zu einem der ersten Gebäude von Brettenfeld.
Hier eine chronologische Auflistung einiger Ereignisse:
ca. 1100 - 1200: Es wird erzählt, dass es in Brettenfeld bereits 4 Mühlen gab. Alle sollen denselben
Eigentümer gehabt haben. Da dies die Blütezeit des Bebenburger Geschlechtes war, wird vermutlich
auch dieses Adelsgeschlecht im Besitz der Bartenmühle gewesen sein.
Dies ist aber nicht urkundlich bewiesen.
1430 wird die Bartenmühle das erste mal urkundlich erwähnt (In dieser Zeit wurden erstmals im sog.
"Urbar" erste Aufzeichnung erstellt), es wird von einem Hermann Müller geschrieben.
um 1650 werden als Eigentümer der Mühle die Namen Hanns Plomenstocks von der Bartenmühle
und Hans Rehmüller, Bartenmüller in einer Urkunde erwähnt.
1742 wird in der Bartenmühle Sophia Dorothea Oberkampf geboren. Ihre
Familie lebte in dieser Zeit in der Bartenmühle. Ihr Vater war damals als
Stofffärber in der Mühle angestellt.
Die Familie Oberkampf kam von Wiesenbach her zur Bartenmühle. Der in
Wiesenbach geborene Bruder Christoph Phillip Oberkampf wanderte später
nach Frankreich aus.
In der Nähe von Versailles gründete er eine Firma die Stoffe einfärbte.
Er entwickelte eine völlig neue Technik des Färbens. Für diese neue Technik
und sein für die damalige Zeit ungewöhnliches soziales Engagement für seine
Angestellten erhielt er viele Auszeichnungen und Ehrungen.
Selbst in Paris ist heute noch eine Strasse und eine Metrostation nach ihm
benannt.
Rechts ein Bild von Christoph Phillip Oberkampf.
1838: Diese Jahreszahl steht auf einem Stein im Kellergewölbe zusammen mit dem Namen Korn geschrieben.
1914 bis 1919 gehörte die Bartenmühle Johann Grund, Bruder des Friedrich Grund, dieser war Vater
des heutigen Besitzers. Johann Grund heiratete 1919 eine Wirtstochter der Bahnhofswirtschaft in
Gerabronn - gleichzeitig heiratete Friedrich Grund deren Schwester und übernahm die Bartenmühle
von seinem Bruder Johann.
Friedrich Grund war Schriftsetzer in Gerabronn. Die damalige Zeitung hieß "Der Vaterlandsfreund",
anschließend "Der Franke", heute das "Hohenloher Tagblatt".
Lina Grund, die Mutter des heutigen Besitzers Walter Grund, stellte in der Bartenmühle Strohseile her,
teils in Lohnauftrag, teils in Eigenregie. Die Qualität dieser Seile war in Nah und Fern bekannt.
um 1912 wurde der Mühlenbetrieb in der Bartenmühle eingestellt.
2003 - Noch immer steht das stattliche
Mühlengebäude idyllisch im Brettachtal
Der Besitzer Walter Grund am Wasserrad. Leider
hat daran der Zahn der Zeit genagt.
Diese beiden Bilder sind um 1910 entstanden. Oben
sieht man noch frisches Schnittholz an der Sägehalle
angelehnt.
1979 wird die seit ein paar Jahren leerstehende Mühle von Hilde und Walter Grund renoviert - die Familie
lebt heute dort.
1909 wird die Mühle von der damaligen Gewässerbehörde vermessen und geeicht.
Eichprotokoll vom 18. Dezember 1909