Die Brettachbrücke
Nach alten Urkunden wurde die erste steinerne Brücke im Jahre 1764 erbaut.
Es gibt verschiedene Abbildungen der Brücke um 1900 sowie eine Fotografie der Brücke aus dem Jahr 1910.
Am 18. April 1945 wurde der südliche Bogen (Winterbergseite) der alten Brücke von der deutschen Wehrmacht
gesprengt, um die vorrückenden Amerikaner aufzuhalten.
Die Steine mit dem die alte Bogenbrücke gebaut
wurde, sollen von der Bebenburg stammen.
Dieses Foto wurde um 1910 aufgenommen.
Der Bau der Brettenfelder Brücke

Auszüge aus dem Bauvertrag: Brettenfeld, 4.August 1764


Der Bauvertrag führt aus, dass das Kammer- und Landschaftskollegium zu Ansbach beschlossen hat
"zum Behuf und besseren Fortkommen der Reißenden über den Prettach-Fluß zu Prettenfeld eine steinerne
Brucken erbauen zu lassen …"

Ausführung: 2 Brückenbögen a´ 25 Schuh weit in Stein.

Der Auftrag wird dem Kastenamtsadjuncet Westphal zu Wiesenbach übertragen.

Zur Planung und Ausführung wurden herangezogen:

Der fürstlich - hohenl. kirchberg. Hof-Zimmermeister Johann Leonhard Joseph Ernst, der fürstl. kirchberg.
Hof-Maurer Johann Conrad Spindler und der Kastenamt-Werdeckische Untertan und Maurermeister Johann
David Haaß zu Plofelden unter Oberaufsicht des Hof-Zimmermanns Ernst.
Der Vertrag umfasst sieben Punkte. Erwähnenswert sind u.a.

Punkt 2. "Im Herbst 1764 (sind) die sämtlichen erforderlichen Steine zum ganzen Brucken-Bau, wie auch zu dem
Riß gezeichneten Bachbrücklein von dem Bemberger Thurm abzubrechen, die Steine, so herunter geworfen auf
die Seite zu räumen und an den Ort zu schaffen, damit solche bequem aufgeladen werden können, auch dass
bey dem Auf- und Abladen wenigstens eine von denen Maurer-Meistern gegenwärtig seye."

Punkt 4. Außerdem sind " …., ….., die vom Bemberger Thurm gebrochenen Quader gebührend zu behauen und
in guter Verbindung zu versetzen."

Punkt 7. "Die Brüstungs-Mauern (sind) zu 3 ½ Schuh hoch in gehöriger Dicke aufzumauern, oben mit gehauenen
Quadern vom Bemberger Thurm auszugleichen ….."

Für die Ausführung der Arbeit sind den beiden Maurer-Meister 578 flu. versprochen worden. Der volle Lohn wird
bei ordentlich gemachter vollendeter Arbeit ausbezahlt.

Ausserdem werden ausbezahlt: "2 Laubthaler (für den) Lehykauf und 20 flu. für die Gesellen
Und den Arbeitsleute bey Legung des Grund-Steins und zu einer so gewöhnlichen Niederfallen und
Trank-Gelder."

Der Vertrag wird ausser den genannten Handwerkern und dem Adjunct Westphal noch vom Brettenfelder
Schultheiss Reiß "als Aufseher und Zeugen mit unterschrieben".

Quelle: Staatsarchiv Ludwigsburg, Bestand B 66a, Bd 20.
Abschrift eines historischen Dokuments:
1985 wurde die nach dem 2. Weltkrieg erstellte Betonbrücke saniert und erweitert. Es wurde eine
Linksabbiegerspur in die Brühlstrasse eingebaut.
Das Brettenfelder "Spritzenhaus" sowie stattliche Pappeln mussten dem Umbau weichen.
Die Brücke kurz vor der Verbreiterung
Die Baumaßnahme forderte eine Vollsperrung
der B 290. Autofahrer mussten weite
Umleitungsstrecken in Kauf nehmen.
Fotos: Familie Lang, Brettenfeld